o.r.: Jessica Duch / u. 2.v.r.: Franziska Massur

Zweimal internationale Bronze in Kufstein

 

Immer wieder führt es unsere erfahrenen Wettkämpfer/innen nach Österreich zu internationalen Turnieren. Eines davon mit sehr guter Besetzung sogar aus Griechenland ist der Osterpokal in Kufstein. Mit drei U12 Kämpfern und einer Starterin in der U14 machte sich Trainer Thomas Lorenz aus den Weg.

Zunächst startete Bertalan Magyar in der Gewichtsklasse -34 kg/U12. Sein Start schon vor dem Turnier war nicht der beste. Zunächst vergaß er seinen Gürtel. Dann musste man beim Wiegen 500 Gramm zuviel feststellen, sodass er in der meist besetzten Gewichtsklasse starten musste. Und dann musste die Mama noch in einen neuen Judoanzug investieren, da man bei der Wettkampfleitung erfragt hatte, dass seine Judojacke viel zu kurze Ärmel hat. Davon aber unbeirrt ging er in seinem ersten Kampf auf die Matte, um dort gegen einen Österreicher anzutreten. Es war das erste Turnier dieser Größenordnung für ihn und man merkte ihm die Nervosität an. "Es ist alles anders" sagte er zu seinem Trainer, als der fragte ob alles okay ist. Das zeigte sich auch im Kampf anfangs, als er damit zu kämpfen hatte, dass der Nackengriff erlaubt ist. Doch er fand sich schnell im Kampf und konnte lange mithalten. Sein Gegner hatte im Golden Score dann die Nase aber vorn und somit war das Turnier nach gesamt 7 Minuten Kampfzeit für Berci vorbei. Aber Mund abwischen und weitermachen heißt es jetzt.

Danach war Linus Wartner an der Reihe. Seine Gewichtsklasse war - 46 kg/U12 mit 8 Teilnehmern. Er durfte sich mit Leuten aus Österreich, Kroatien, Polen und Ungarn rumschlagen. Seinen ersten Kampf hatte er gegen einen erfahren wirkenden Österreicher vom UJC Hohenems. Linus als mittlerweile erfahrener Kämpfer war zwar auch etwas angespannt, das verflog aber schnell auf der Matte. Beide schenkten sich nichts, wobei der Gegner in 2 Minuten Kampfzeit lediglich zwei Versuche unternahm Linus aktiv zu Fall zu bringen. Der Hartecker dagegen führte den Griffkampf, und bombardierte diesen auch mit Ansätzen, welche nur durch "Flucht" verhindert werden konnten. Es ging mit einem Unentschieden ins Golden Score. Beide Kämpfer hatten bereits ein Shido. Hier ist zu erwähnen, dass der Österreicher durch Passivität auffiel und im Grunde der Kampf allein durch Strafen zu Gunsten von Linus aufgehen hätte müssen. In der Verlängerung gelang es Linus weiter seinen Gegner unter Druck zu setzen. Der war damit sichtlich überfordert und hatte vor Verzweiflung Tränen in den Augen. Leider kam dann ein kurzer Moment der Schwäche und sein Gegner konnte einen Lucky Punch landen. So war der Kampf nach gesamt Minuten vorbei und Linus fand sich in der Trostrunde wieder. Leider war dann da die Luft mental raus und er konnte nach nur wenigen Augenblicken im zweiten Kampf mit Platz 7 im Gepäckbduschen gehen. Aber der Einstiegsfight war sehenswert und für Linus absolut Werbung, dass bei ihm was geht.

Danach griff Jessica Duch ins Geschehen ein. In der Gewichtsklasse - 36 kg/U12 hatte sie ein starkes Starterfeld zu erwarten. Als Eröffnung der Gewichtsklasse musste Jessi eine Gegnerin aus Kaufbeuren schlagen, was ihr auch ohne großen Aufwand gelang. Kampf zwei führte sie dann gegen eine Osttirolerin. Auch dort bewies sie ihre Klasse in schon jungen Jahren und schob sich mit dem Sieg dann ins Halbfinale. Dort wartete eine alte Bekannte und Freundin aus Großhadern auf sie. Es kam zu einer regelrechten Schlacht zwischen Jessica Duch und Ranandi Holstein. Beide Kämpferinnen bekämpften sich mit offenem Visier bis ins Golden Score. Dann ging es knapp 10 Minuten in der Verlängerung weiter. Trainer Thomas Lorenz meinte dazu: "Was die beiden gezeigt haben, ist Werbung für die Judo-Jugend. Soviel Einsatz und Herz beider Kämpfer sieht man selten." Zwischendrin merkte man Jessi allerdings an, dass es sehr an die Psyche ging, da nichts so recht gelingen wollte. Am Ende war es dann auch hier nur eine kleine Unachtsamkeit aufgrund der Erschöpfung, die Ranandi den Vorteil brachte. Dieser Kampf war aber so geil, anders kann man das nicht sagen, dass die Zuschauer selbst von der Matte nebenan und auch der Kampfrichter den beiden Athletinnen applaudierte. Durch diese Niederlage landete Jessica dann direkt im kleinen Finale und hatte nochmals eine Gegnerin aus Österreich zu kämpfen. Noch etwas ausgepumpt ging sie ans Werk und holte sich verdient Platz 3 und damit die Bronzemedaille.

Am Ende startete dann die U14. Und damit Franziska Massur in der Klasse -40 kg. Gegen eine Kämpferin aus Innsbruck setzte sich Franziska sehr gut und bestimmt durch. Und war damit im Viertelfinale. Dort traf sie auf die spätere Turniersiegerin und Bayern-Kader Athletin Vivien Vajkant vom TSV Abensberg. Beide schenkten sich nichts, wobei Franzi aktiver nach vorne kämpfte. Vivien dagegen kämpfte es taktisch clever und ließ Franziska eindrehen und übernahm direkt den Ansatz und drehte entgegen der Wurfrichtung. So bekam sie ein Waza ari und unser Hornet war nun in Zugzwang. So musste sich Franzi nach abgelaufener Zeit geschlagen geben und flog aus der Hauptrunde. Wenn sie jetzt noch was für um den Hals wollte, musste sie drei Siege einfahren. Das ging dann auch wie am Fließband. Konzentriert und mit einem Plan trat sie auf die Matte und schlug so eine Gegnerin aus Osttirol und aus Rodeneck. Im kleinen Finale sollte es dann nochmal spannend werden, da sie gegen die Verliererin aus dem Halbfinale antreten musste. Doch Franzi machte das routiniert und bestimmte das Kampfgeschehen und ließ keinen Zweifel, dass sie sich Bronze holen möchte. Und so hatten wir dann eine weitere Drittplatzierte auf diesem hochklassigen Turnier durch alle Gewichts- und Altersklassen.

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